Lotte Reiniger war Pionierin des Trickfilms. Von ihr stammt der erste abendfüllende Trickfilm überhaupt. Rike Reiniger portraitiert sie in ihrem Theaterfeature als resolute und lebensfrohe Frau, die sich durchgebissen und ihr Talent – den Scherenschnitt – perfektioniert und klug eingesetzt hat. Aber stimmt das alles wirklich? Der Schreibprozess wird selbst sichtbar, denn Zitate, Fakten und Fiktion vermischen sich nicht ganz, bleiben selbstständig bestehen und die Autorin – selbst mit Reiniger verwandt – dichtet Szenen hinzu, zweifelhaft, aber möglich. Das Stück formt seinen Stoff, bringt ihn in Bewegung und reflektiert damit den eigenen Umgang mit der Wirklichkeit.
„ZITAT: Aber ich mach gerne Liebesszenen, ja … weil ich so eine romantisch veranlagte Person bin.
AUTORIN: Männer oder Frauen? Darauf achtet Lotte nicht. Sie liebt die Liebe.
FAKT: Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen.“
Aus „24 Frames/Sec.“ von von Rike Reiniger
Zum Programm von Stück für Stück – Ein Wochenende für Neue Dramatik.
Mit
Helena Fuladdjusch, Vivian Schöchlin und Markus Schultz
Einrichtung
Aurélie Youlia
Aufführungsrechte
liegen beim Theaterstückverlag im DREI MASKEN VERLAG, München.
Im Anschluss findet ein Hausgespräch statt, moderiert von Charlotte Bomy, EURODRAM und Drama Panorama e.V.