Ein Stück von Myriam Saduis
Deutschsprachige Erstaufführung
Alles beginnt im Tunesien der 50er Jahre, in einer Zeit, als es noch französisches Protektorat ist. Die Tochter von dort lebenden Italienern verliebt sich in einen tunesischen Unternehmer. Ihre Eltern sind damit gar nicht einverstanden. Mehr braucht es nicht für einen handfesten Konflikt und das Scheitern einer Liebesgeschichte.
Mein Vater blieb im Hintergrund, verschwommen, wie die Negative der Fotos, die meine Mutter nicht über sich brachte, wegzuwerfen. Er wurde zu einem Gespenst, das sie zum Verschwinden bringen wollte.
Myriam Saduis
Am Beispiel der eigenen Biografie zeigt Myriam Saduis, wie eine Generation, die zwischen den Folgeschäden des Kolonialismus aufwächst, buchstäblich von der Geschichte erdrückt wird. Gleichzeitig wird diese Biografie zur Matrix für eine vielschichtige Erzählung. Es ist die Geschichte einer Migration. Und die Geschichte eines alltäglichen Rassismus, der interkulturelle Verbindungen erschwert oder unmöglich macht. Es ist eine Thematik, der wir seit der Kolonialzeit bis heute in millionenfacher Ausprägung begegnen.
Mit
Fadhel Boubaker, Aurélie Youlia und Fiona Metscher
Regie
Inka Neubert
Bühne und Kostüm
Isabell Wibbeke
Musik
Fadhel Boubaker
Video
Miriam Stanke
Dramaturgie
Pascal Wieandt
Lichtdesign
Stefan Grießhaber
Assistenz und Vorstellungsdienst
Jana Nerz
Technik
Joshua Nerz und Stefan Grießhaber
Premiere
23. September 2021
Aufführungsrechte
Myriam Saduis, Leyla Claire Rabih und Frank Weigand
Spieldauer
ca. 90 Minuten, keine Pause
Fotos
Thomas Tröster