Briefe ins Exil
„Mein lieber Paulimann“ – so beginnen viele der Briefe, die Paul Josephs Großeltern ihm und seinen Eltern aus Mannheim nach Amsterdam schicken. Dorthin ist die jüdische Familie vor den Nazis geflohen – die Großeltern bleiben zurück und versuchen unter immer schwierigeren Verhältnissen zu überleben. Um Politik geht es nie. Doch der zunehmende Druck zeigt sich in Spannungen, Zwist und körperlichen Beschwerden.
Paul Joseph setzt mit den Briefen seinen Großeltern ein Denkmal. Sie sind keine Helden, sondern ganz normale Leute, Bürger*innen der Stadt Mannheim, die versuchen, pragmatisch und optimistisch zu bleiben – und in einer Falle sitzen, die ihnen keine Chance lässt. Ihr Enkelkind werden die Großeltern nie kennenlernen. Im Juli 1942 kommt der letzte Brief vor der Deportation. „Nicht traurig sein mein Paulimann, ich bin es auch nicht. Bin ja so oft gereist.“
Die Szenische Lesung der Briefe richtet sich an junge und ältere Menschen und bietet einen Zugang zu den ganz alltäglichen Folgen antisemitischer Verfolgung und Entmenschlichung während des Nationalsozialismus. Wir bieten nach den Vorstellungen am 31.10., 2., 4. und 5.11. ein Nachgespräch an.
Eine Produktion von Theaterhaus G7 in Kooperation mit dem MARCHIVUM und mit Unterstützung des Deutschen Tagebucharchivs
Gefördert durch die Stadt Mannheim und BASF (Gemeinsam Neues Schaffen)
Mit
Moritz Hahn und Philippe Mainz
Regie und Textfassung
Jana Nerz
Bühne und Kostüm
Isabel Garcia Espino
Video und Sound
Philippe Mainz
Spielorte
Vom 31.10. bis 5.11.: Marchivum, Archivplatz 1, 68169 Mannheim
Am 7.11.: Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, 67061Ludwigshafen
Anmeldung für die Schulvorstellungen im MARCHIVUM unter: elke.schneider@mannheim.de oder hannah.serfas@mannheim.de
Für die Vorstellung im Ernst-Bloch-Zentrum wird um Anmeldung gebeten unter anmeldung@bloch.de oder 0621/5042202
Foto
Privat