Syntopia

8. bis 26.3.2023

Utopien sind aus der Mode gekommen. Politische Träumerei, der Kitzel des Aufbruchs, die Hoffnung auf eine Revolution mit gutem Ausgang – all das liegt hinter uns. Die großen Entwürfe des 20. Jahrhunderts haben sich auf schlimmstmögliche Weise selbst entzaubert. Doch nun stehen wir vor Problemen, die uns buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohen. Die Erde als Ganzes ist bedroht und mit ihr die Menschheit.

Wie können wir als Menschen auf diese Bedrohung reagieren? Wie können wir global denken und handeln, ohne den Fehler einer entwurzelten, abstrahierenden, ja, unmenschlichen Politik zu wiederholen? Wie können wir uns zu einem Kollektiv zusammenfinden, um gemeinsame Antworten auf gemeinsame Krisen zu suchen?

Wie? Indem wir es tun. Global und lokal, visionär und konkret, aktiv und zweifelnd, politisch und persönlich. SYNTOPIA sucht nach Möglichkeiten weltweiter künstlerischer Vernetzung, einem Austausch, der die persönliche Erfahrung in den Vordergrund stellt.

Unter den vielen Problemen, die uns als Menschheit verbinden, haben wir drei ausgewählt: die Klimakrise, Demokratisierung und Entdemokratisierung sowie globale Produktionszusammenhänge. Drei internationale Künstler*innen-Tandems lassen sich ein auf einen Dialog über räumliche, kulturelle, soziale und ökonomische Differenzen hinweg. In künstlerischen Briefwechseln entwickeln sie quer über den Globus gemeinsame Arbeiten, die sie an drei Wochenenden in Mannheim präsentieren.

Ihr, das Publikum, sind eingeladen, den Dialog mit- und fortzuführen. Denn wir wollen nicht nur zuschauen. Wir wollen sprechen. Gemeinsam mit den Künstler*innen, geladenen Expert*innen und Euch.

Künstlerischer Briefwechsel

Die Welt ist groß – außerhalb uns vertrauter Kreise sind unvermittelte, persönliche Begegnungen eher die Ausnahme als die Regel. Für SYNTOPIA haben sich drei Künstler*innen-Tandems zusammengefunden, die über Monate hinweg zwischen Mannheim, Guna Yala in Panama, Belgrad und Taipeh Skizzen und Entwürfe ausgetauscht haben. Die mediale Vermittlung, sprachliche Hürden, verschiedene Kunstverständnisse, unterschiedliche politische, soziale und ökonomische Positionen, all das macht den Austausch gleichermaßen kompliziert wie reichhaltig. Für die Gespräche und die Präsentation der entstandenen Arbeiten kommen die Künstler*innen an drei Wochenenden nach Mannheim.

Kunst und Gespräch

Die Kunst wird Objekt und Ausgangspunkt interaktiver Gesprächsveranstaltungen, die den Dialog der Künstler*innen fortsetzen. Gemeinsam mit geladenen Expert*innen tauschen wir uns über das jeweilige Thema aus. Lokale und internationale Perspektiven, das Persönliche und das Politische, das Sinnliche und das Diskursive treffen hier aufeinander und werfen die Frage auf, wie wir uns in Zukunft gemeinsam engagieren wollen.

Initiative am Mittwoch

Mannheimer*innen engagieren sich. Bei uns könnt ihr sie kennenlernen. Beim Miteuchmittwoch, dem Open House Format für eine bessere Wochenmitte, haben Initiativen die Möglichkeit, ihre Arbeit vorzustellen und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Ihr seid aktiv und habt Interesse? Dann meldet eure Initiative bei uns an unter mail@theaterhausg7.de. Ihr wollt einfach mitreden? Dann kommt vorbei! Am 8., 15. und 22. März, ab 18 Uhr.

Veranstaltungsübersicht

MI | 8.3.
Klimakrise
Initiative am Mittwoch
Im Rahmen des Miteuchmittwoch
Beginn 18 Uhr im Foyer

SA | 11.3.
Klimakrise
Diálogos Líquidos
Kunst und Gespräch
MIT Almudena Abascal (FIAN Deutschland)
Beginn 19 Uhr im Saal

SO | 12.3.
Klimakrise
Diálogos Líquidos
Kunst und Gespräch
Beginn 18 Uhr im Saal

MI | 15.3.
Demokratisierung und Entdemokratisierung
Initiative am Mittwoch
Im Rahmen des Miteuchmittwoch
Beginn 18 Uhr im Foyer

SA | 18.3.
Demokratisierung und Entdemokratisierung
Zuhause in der Welt
Kunst und Gespräch
MIT Christine Achenbach-Carret (Demokratiepädagogin, Universität Trier)
Beginn 19 Uhr im Saal

SO | 19.3.
Demokratisierung und Entdemokratisierung
Zuhause in der Welt
Kunst und Gespräch
Beginn 18 Uhr im Saal

MI | 22.3.
Globale Produktionszusammenhänge
Initiative am Mittwoch
Im Rahmen des Miteuchmittwoch
Beginn 18 Uhr im Foyer

SA | 25.3.
Globale Produktionszusammenhänge
Gold, Palme und Betelnuss — Gespenster globaler Lieferketten
Kunst und Gespräch
MIT Kristina Großmann (Professorin für Südostasienwissenschaft)
Beginn 19 Uhr im Saal

SO | 26.3.
Globale Produktionszusammenhänge
Gold, Palme und Betelnuss — Gespenster globaler Lieferketten
Kunst und Gespräch
Beginn 18 Uhr im Saal

Fotos
1&2: Elisa Berdica | Header, 3&4: Miriam Stanke | 5&6: Lys Y. Seng

Tor 4 – BASF fördert Kunst Wie geht das neue Wir? Damit setzen sich 11 Projekte aus den Bereichen Musik, Tanz und Literatur bis hin zur bildenden Kunst auseinander. Sie sind Teil des Kulturförderprogramms Tor 4, mit dem BASF die Kulturorte der Metropolregion Rhein-Neckar als Orte des Dialogs zwischen verschiedenen Lebenswelten stärken möchte. Auch BASF ist Partner dieses Dialogs: Das Unternehmen schreibt jährlich eine gesellschaftlich relevante Fragestellung aus, zu der Institutionen Kunstprojekte einbringen können. Weitere Informationen unter
www.basf.de/tor4