Von Carsten Brandau
Sie und er. Catherine und Jules. Ein Paar, das ins Alter gekommen ist. Ein ganzes Leben haben sie zusammen durchschritten. Nach der Heirat kam der Krieg, auf eine Ménage-à-trois mit Jim folgte die Zweisamkeit. Liebe, Vertrauen, Gewohnheit. Tee und Topfpflanzen in einer Mietwohnung – verbauter Blick aus dem Fenster inklusive.
Was wäre, wenn? Wie wäre das Leben verlaufen, hätte man sich damals anders entschieden? Gibt es eine Pflicht, sein Schicksal selbst zu bestimmen?
Das Darsteller-Trio ist hervorragend. Die für die Rolle der Catherine eigentlich viel zu junge Fiona Metscher verkörpert umso glaubhafter deren von der Krankheit hervorgerufene kindliche Naivität. Die Wechsel zwischen Wahnvorstellung und Bewusstsein meistert sie so bravourös, dass selbst der Zuschauer sie bald kaum auseinanderhalten kann. (Die Rheinpfalz)
Carsten Brandau erzählt in „Stück vom Himmel“ Truffauts Geschichte der Dreiecksbeziehung von Catherine, Jules und Jim fort – und erweitert sie um die existenziellen Fragen, die sich stellen, wenn das Alter beginnt, die Menschen zu verändern.
Die Inszenierung lässt die Zuschauer im fast ausverkauften Theaterhaus G7 nachdenklich zurück und liefert einen düsteren Blick in die Zukunft unserer alternden Gesellschaft. Düster wie ein Schleier. Denn Herr Nebel will durch die Türen kommen. (Mannheimer Morgen)
Eine Produktion von Theaterhaus G7
Mit
Fiona Metscher, Jo Schmitt und Marcus Krone
Inszenierung
Daniel Kuschewski
Bühne & Kostüm
Thomas Unthan
Dramaturgie
Inka Neubert
Lichtdesign
Joshua Nerz
Assistenz
Karim Gamil
Premiere
5. März 2020
Foto
Thomas Tröster